Traditionelles Marketing fokussiert sich oft auf klassische Methoden der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, um die Marktpräsenz einer Organisation zu stärken. Es zielt darauf ab, Produkte und Dienstleistungen zu bewerben und die Bekanntheit der Marke zu erhöhen. Traditionelle Marketingstrategien basieren auf klaren, vorab definierten Zielen und dem Einsatz von Medienkanälen, um diese Ziele zu erreichen.
Systemisches Marketing hingegen betrachtet die Organisation und ihre Umwelt als lebende, sich selbst organisierende Systeme. Es legt den Fokus auf die Interaktionen und Beziehungen zwischen der Organisation und ihrer Umwelt und nutzt diese als Grundlage für die Entwicklung von Marketingstrategien. Systemisches Marketing geht über die reine Werbung hinaus und integriert Elemente wie Marktbeobachtung, Netzwerkbildung und kontinuierliche Anpassung an die Umwelt.
Beispiel für traditionelles und systemisches Marketing
In einer sozialen Organisation wie einer Wohlfahrtsvereinigung wird traditionelles Marketing oft durch die Veröffentlichung einer Mitgliederzeitschrift und die Durchführung von Veranstaltungen betrieben. Ein redaktionelles Team bespricht aktuelle Themen und Ereignisse, die in der Zeitschrift abgebildet werden sollen. Diese Themenorientierung erfolgt meist intern und basiert auf den aktuellen Bedürfnissen der Organisation.
Traditionelles Marketing Beispiel:
- Veröffentlichung einer quartalsweise erscheinenden Mitgliederzeitschrift.
- Besprechung aktueller Ereignisse und politischer Entwicklungen im Redaktionsteam.
- Fokus auf interne Bedürfnisse und organisatorische Anlässe.
Systemisches Marketing Beispiel:
- Aufbau eines dynamischen Netzwerkes mit relevanten Akteuren in der Umwelt der Organisation.
- Kontinuierliche Marktbeobachtung durch ausgewählte Mitarbeitende, um relevante Bedürfnisse und Trends zu identifizieren.
- Integration von Feedbackschleifen, um die Wirkung der Marketingstrategien zu überprüfen und anzupassen.
- Einsatz von Informationsnetzwerken, um gezielte Kampagnen durchzuführen, die sowohl die Bedürfnisse der Zielgruppen als auch die strategischen Ziele der Organisation berücksichtigen.
Systemisches Personalmarketing
Traditionelles Personalmarketing konzentriert sich auf die Vermarktung des Arbeitsplatzangebotes und die Mitarbeiterbindung. Es zielt darauf ab, die Organisation als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Dies geschieht durch klassische Rekrutierungsmethoden, Karrieremessen und direkte Ansprache potenzieller Bewerber.
Systemisches Personalmarketing betrachtet die Organisation und ihre potenziellen Mitarbeitenden als sich gegenseitig beeinflussende Systeme. Es nutzt systemische Prinzipien, um den Arbeitsmarkt zu beobachten und gezielte Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung zu entwickeln. Dabei werden nicht nur die Bedürfnisse der Organisation, sondern auch die Erwartungen und Bedürfnisse der potenziellen Mitarbeitenden berücksichtigt.
Beispiel für traditionelles und systemisches Personalmarketing
Traditionelles Personalmarketing Beispiel:
- Teilnahme an Karrieremessen und Hochschulveranstaltungen.
- Veröffentlichung von Stellenanzeigen in klassischen und digitalen Medien.
- Durchführung von Informationsveranstaltungen für potenzielle Bewerber.
Systemisches Personalmarketing Beispiel:
- Aufbau von langfristigen Kooperationen mit Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen.
- Förderung von Berufsorientierungsprogrammen für Schüler und Studierende.
- Schaffung von Brücken für Quereinsteiger und ausländische Fachkräfte, um den Einstieg zu erleichtern.
- Implementierung eines umfassenden Feedbacksystems, um kontinuierlich die Zufriedenheit und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfassen und darauf zu reagieren.
- Entwicklung von maßgeschneiderten Personalentwicklungsprogrammen, die auf die individuellen Stärken und Potenziale der Mitarbeitenden eingehen.
Fazit
Der zentrale Unterschied zwischen traditionellem und systemischem Marketing liegt in der Betrachtungsweise und Herangehensweise. Während traditionelles Marketing auf festgelegten Strategien und Zielen basiert, setzt systemisches Marketing auf Flexibilität, kontinuierliche Anpassung und die Berücksichtigung der komplexen Wechselwirkungen zwischen der Organisation und ihrer Umwelt. Durch den Einsatz systemischer Prinzipien können soziale Organisationen ihre Marketingstrategien effektiver gestalten und nachhaltige Beziehungen zu ihren Zielgruppen aufbauen.