systemisches Changemanagement

Die systemische Strategieentwicklung kann in drei Typen unterteilt werden:

  1. Intuitive Strategieentwicklung: Nutzt das implizite Organisations- und Erfahrungswissen auf natürliche Weise.
  2. Evolutionäre Strategieentwicklung: Entsteht automatisch durch die Mobilisierung des Wissens verschiedener Geschäftseinheiten und Schlüsselpersonen.
  3. Expertenorientierte Strategieentwicklung: Involviert den reflektierten Einsatz von Instrumenten und Methoden, oft unterstützt durch externe Berater.

Systemische Strategieentwicklung beinhaltet die Schaffung von kommunikativen Räumen zur Selbstreflexion und eine Metaposition, von der aus die Organisation und ihre Umwelt betrachtet werden. Eine Schlüsselfrage ist, ob die Organisation „die richtigen Dinge tut“ in Bezug auf eine hypothetische zukünftige Realität und mögliche zukünftige Veränderungen.

Konkrete Ansätze zur Implementierung des Strategischen Managements

In Ihrer Organisation könnten Sie konkrete Schritte unternehmen, um strategisches Management zu implementieren:

  1. Einrichtung eines strategischen Kernteams: Ein Team, das sich regelmäßig trifft, um strategische Ziele und Maßnahmen zu diskutieren und zu planen.
  2. Nutzung von Analyse-Tools: Durchführung von PEST-Analysen, SWOT-Analysen und VRIO-Modellen zur Identifikation von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.
  3. Schaffung von Reflexionsräumen: Regelmäßige Workshops und Meetings, in denen Mitarbeitende und Führungskräfte gemeinsam über die strategische Ausrichtung und zukünftige Entwicklungen nachdenken.
  4. Integration von Feedback-Schleifen: Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der strategischen Maßnahmen auf Basis des Feedbacks aus der Organisation und der Umwelt.

Durch diese Maßnahmen kann die Organisation eine dynamische und flexible Strategie entwickeln, die sowohl die Stabilität als auch die Anpassungsfähigkeit an zukünftige Herausforderungen sicherstellt.

Bewertung des „Eisschrank-Modells“ von Kurt Lewin

Das „Eisschrank-Modell“ von Kurt Lewin beschreibt Veränderungsprozesse in drei Phasen:

  1. Unfreezing: Die Organisation und ihre Mitglieder werden offen für Veränderungen gemacht. Dies kann durch die Schaffung eines Leidensdrucks („weg von“-Strategie) oder durch die Attraktivität eines Zielbildes („hin zu“-Strategie) geschehen.
  2. Moving: Die eigentliche Veränderungsphase, in der neue Prozesse und Strukturen implementiert werden. Diese Phase ist durch regelmäßige Rückmeldeschleifen und Anpassungen gekennzeichnet.
  3. Refreezing: Die neuen Prozesse und Strukturen werden stabilisiert und in die tägliche Routine integriert.

Vorteile:

  • Phasenstruktur: Das Modell bietet eine klare Struktur für Veränderungsprozesse, die das Management von Veränderungen erleichtert.
  • Berücksichtigung der Stabilisierung: Es hebt die Notwendigkeit hervor, Veränderungen zu stabilisieren und in die Organisationskultur zu integrieren.

Nachteile:

  • Idealtypische Darstellung: In der Praxis lassen sich die Phasen nicht immer klar voneinander trennen und können sich überlappen.
  • Fehlende Agilität: Das Modell kann in stark dynamischen und flexiblen Organisationen weniger geeignet sein, da es von stabilen und vorhersehbaren Phasen ausgeht.
  • Widerstand gegen Veränderung: Die „weg von“-Strategie kann Widerstand und Demotivation hervorrufen, wenn sie nicht sensibel und unterstützend umgesetzt wird.

Fazit

Ein systemisches Changemanagement und strategisches Management erfordert die Anerkennung und Berücksichtigung der Komplexität und Dynamik von Organisationen. Durch die Implementierung von reflektierten und flexiblen Strategien können Organisationen auf die Unvorhersehbarkeit ihrer Umwelt reagieren und gleichzeitig ihre Stabilität und Leistungsfähigkeit aufrechterhalten. Das „Eisschrank-Modell“ von Kurt Lewin bietet eine nützliche Struktur, muss jedoch an die spezifischen Bedürfnisse und Dynamiken der Organisation angepasst werden, um effektiv zu sein.